Autoimmunprozesse in der Dermatologie
Horror autotoxicus
Unter Autoimmunprozesse n in der menschlichen Haut versteht man Situationen, in denen das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise die eigenen Hautzellen angreift, was zu Entzündungen und Schäden führt. Das Immunsystem verfügt über sehr wirksame Mechanismen, die ein großes Spektrum verschiedener Krankheitserreger vernichten können. Wenn sie sich gegen körpereigenes Gewebe richten, kann es schwere Schäden verursachen. Paul Ehrlich hat das Prinzip bereits Anfang des 20. Jahrhunderts formuliert: horror autotoxicus.
Welche hautassoziierten Autoimmunerkrankungen gibt es? Wie sieht die Therapie aus? Welche Auslöser kommen in Frage?
Dies und weitere Fragen, stelle ich mir im Fachbeitrag zum Thema Autoimmunprozesse in der Haut.
Extrakt – Zusammenfassung
Wenn auch die Entstehungsprozesse weitestgehend nicht genau bekannt sind, liegt mittlerweile doch einiges an Wissen über autoimmune Prozesse und Einflussfaktoren vor. Nach meiner Erfahrung ist es wichtig, den Patienten zu begleiten und von vornhinein klar zu machen, dass eine autoimmune Hauterkrankung Detektiv Arbeit darstellt. Bei autoimmunen Prozessen ist demnach Geduld gefordert, was PatientInnen durchaus fordern kann (Tipp: Bachblüte Impatients bei ganz ungeduldigen).
Das Zielbild ist keine vollständige Heilung, sondern eine „stabile“ Erkrankung mit wenigen Schüben und wenig Kortison Einsatz. Geht man die Behandlung gut strukturiert an und schließt verschiedene „Treiber“ der Prozesse aus, können damit wirklich gute Erfolge erzielt werden. Gerade die Psoriasis ist eine Erkrankung, die Kopfzerbrechen verursachen kann, da viele Einflussfaktoren in Frage kommen. Hierzu am besten ein Beispiel: Eine Patientin kam nach 10 jähriger Biologika Therapie zu mir in die Praxis und hatte die Biologika abgesetzt, da ein Kinderwunsch bestand.
Sie hatte eine ausgeprägte generalisierte Psoriasis. Wir haben zusammen mit viel Ausdauer zahlreiche Faktoren abgearbeitet. Bei jedem neuen Termin erneute die Enttäuschung – keine Besserung. Nach 8 Monaten dann ein Lichtblick, die Haut hatte sich deutlich gebessert. Leider meldete sich die Patientin nach 2 Monaten mit einer erneuten Verschlechterung. Da wir bereits ein Großteil der Faktoren geklärt bzw. therapiert hatten und die Patientin auch langsam den Glauben an eine stabile Haut verlor, machte die Patientin eine Leberreinigung nach Anthony Williams. Nun kann man von dem Herrn halten was man will, die Patientin war nach dem langen Weg und nach dieser Leberreinigung fast symptomfrei mit stabiler Haut. Was ich damit sagen möchte, ist das man manchmal auch etwas über den Tellerrand blicken sollte.
Das gezielte behandeln der Einflussfaktoren mit einer anschließend erhöhten Aufmerksamkeit für die Leber brachten nach eineinhalb Jahren schließlich einen stabilen Erfolg. Ein Hinweis noch zum Schluss: Wenn Sie die Leber therapieren, dann bitte erst gegen Ende der Therapie und wenn der Darm stabil ist. Andernfalls riskieren Sie eine Verschlimmerung der Symptome. Dies gilt im Übrigen für sämtliche Entgiftungsmaßnahmen.
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Autoimmunprozess in der Dermatologie
Nutzungshinweise: Erschienen in AKOM Ausgabe 07/23 https://www.akom.media/